Thomas MinderMeine Voten im StänderatKommentar schreiben

Ein Riesenaufschrei ging kürzlich durch unser Parlament, nämlich als bekannt wurde, dass die Schweizerische Eidgenossenschaft mit Bürgschaften an die Schweizer Hochseeschifffahrt Millionen verloren hat und nun weitere 200 Millionen Franken aufbringen muss. Der Ruf nach einer PUK wurde laut. Ein riesiger Aufschrei gab es auch bei der Finanzhilfe damals an die Swissair – und alsdann beim Verschenken der Swiss International Air Lines an die Lufthansa bzw. beim Verkauf für ein Trinkgeld. Erneut einen gewaltigen Aufschrei gab es, als der Bund der UBS die Ramschpapiere für 60 Milliarden abkaufte, um das Unternehmen zu retten. Gefolgt ist eine jahrelange Diskussion über „Too big to fail“ in der Finanzbranche.

„Too big to fail“ hat nun aber auch die Airline-Branche erfasst. Beim Hochseeschifffahrts-, beim Swissair- und beim UBS-Debakel gibt es eine grosse Gemeinsamkeit und damit eine grosse Erkenntnis: Der Staat sollte sich an grossen Firmen, insbesondere an börsenkotierten Unternehmungen, welche in Schräglage geraten sind, nicht beteiligen. Die Überkapazitäten in der Hochseeschifffahrt, das Verbriefen von Finanz-Schrottpapieren und der seit Jahren schwelende Preiskampf in der Airline-Branche sind Ursache und Grund, warum diese Branchen und Unternehmen in Liquiditätsprobleme gekommen sind, und nicht makroökonomische oder konjunkturelle Krisen. Zurzeit ist sowieso Corona an allem Schuld.

Quelle und vollständiges Transkript (parlament.ch)

Fanden Sie den Artikel lesenswert? Teilen Sie ihn mit Ihrem Netzwerk:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert